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3.2 Gesteine, Relief, BödenGeologische EntwicklungDer Kellerwald bildet den östlichsten Rand des Rheinischen Schiefergebirges. Er ist aus Meeresablagerungen des Erdaltertums aufgebaut, die vor über 300 Millionen Jahren durch Bewegungen der Erdkruste zu einem Gebirge aufgefaltet wurden. Die Gesteinsformationen aus diesem Zeitraum bestimmen den größten Teil des Kellerwaldes:
Der Auffaltungsprozess war von Vulkanismus begleitet. Die Lava drang über Brüche- und Klüfte an die teilweise noch unterseeische Oberfläche und erstarrte dort zu kissenförmigen Diabasdecken, wie sie vor allem im mittleren Teil des Kellerwaldes, z.B. am Hohen Lohr, anzutreffen sind. In dieser Zeit entstanden durch Eindringen heißer, wässriger Lösungen in Klüfte zahlreiche Erz- und Mineralablagerungen. Am Ende des Erdaltertums (im Oberperm) wurden Großteile der norddeutschen Landfläche erneut vom Meer bedeckt, das den Kellerwald als festlandnahe Insel umflutete. Die Dolomit- und Kalksteinvorkommen des Zechsteins am südwestlichen und nordöstlichen Rand des Kellerwaldes sind Ablagerungen in Flachwasser- und Uferzonen aus dieser Zeit. Im Tertiär fanden erneut kräftige Vertikalbewegungen der Erdkruste in Mitteleuropa statt, die auch Hebungsprozesse im Kellerwald bewirkten. Diese Vorgänge waren von vulkanischen Aktivitäten begleitet. Dabei wurden große Mengen von Kohlensäure freigesetzt, die aus der Tiefe aufstieg und in den Kluftlinien teilweise in Schichtwasser gebunden wurde. So entstanden die Mineral- und Heilquellen. Während der Eiszeiten war der Kellerwald weit gehend eisfrei und tundraartig bewachsen. Sehenswerte geologische AufschlüsseDie im folgenden aufgelisteteten geologisch interessanten Aufschlüsse (Quelle: Panek, 2003) sind im →Plan Nr. 3 dargestellt:
Quellen:
Karte 5: Gesteine
ReliefInfolge der tektonischen Hebungen des Kellerwaldes entstanden tiefe Kerbtäler, vor allem der teilweise über 200 m tief eingeschnittene Edersee-Trog und die Seitentäler der Eder sowie das Urfftal und das obere Wohratal. Die höchsten Erhebungen des Kellerwaldes sind der Wüstegarten (675 m) im südlichen Kellerwald, gefolgt vom Hohen Lohr (657 m) bei Battenhausen, der Großen Aschkoppe (640 m) südlich Hundsdorf und dem Traddelkopf (625 m) westlich Gellershausen. Sie bilden eine Kette vom südlichen Kellerwald nach Nordwesten bis in die Nähe des Edersees. BödenAuf den von Grauwacke, Ton- und Kieselschiefer geprägten Böden, die den größten Teil des Kellerwaldes bestimmen, haben sich im allgemeinen Braunerden mittlerer bis geringer Basensättigung entwickelt, die teilweise zu Staunässe neigen (Pseudogleybildung). Lediglich im Bereich der Diabasvorkommen im mittleren Kellerwald sind basenreiche Braunerden zu finden. Auf den Steilhängen des Edersee-Troges sowie in den Hang- und Kuppenlagen des südlichen Kellerwaldes sind die Böden infolge von Schutt- und Sandeinlagerungen durchlässiger. Durch Auswaschung und Versauerung besteht hier die Tendenz zur Bildung von Podsolen. Die unteren Hanglagen und Talmulden um den Hohen Kellerwald sind durch Überdeckung mit Hangschutt und Löss gekennzeichnet. Hier haben sich Braunerden und Parabraunerden entwickelt, die z.T. zu Staunässe neigen. Der Bereich der Zechsteinablagerungen am Ostrand des Kellerwaldes zwischen Waldeck und Bad Zwesten ist durch Braunerden und Pelosole mit hohem bis mittlerem Basengehalt gekennzeichnet. In den Tälern sind vom Grundwasser beeinflusste Auenböden (Gleye) vorherrschend. Quelle: Hess. Landesamt für Bodenforschung (1989): Bodenübersichtskarte von Hessen Insgesamt weisen die Böden im Kellerwald keine günstigen Voraussetzungen für die landwirtschaftliche Nutzung auf. Entsprechend der Standortkarte von Hessen wird die Eignung des überwiegenden Teiles der landwirtschaftlich nutzbaren Böden hinsichtlich Bodenfruchtbarkeit, Hangneigung und Klima nur als mittel bis gering bewertet. Lediglich die teilweise von Löss bestimmten ebeneren Lagen im Südostteil des Naturparks (um Braunau, Odershausen, Bad Zwesten und Jesberg) weisen hohe Eignung als Ackerflächen, die grundwasserbeeinflussten Standorte in den Tälern hohe Eignung als Grünlandstandorte auf. Gemäß Landschaftsrahmenplan Nordhessen ist ein großer Teil der landwirtschaftlichen Nutzflächen insbesondere im mittleren Teil des Naturparks (Hundsdorf, Armsfeld, Bergfreiheit, Hüttenrode, Oberes Wesetal und Seitentäler, Lorfetal, Harbshausen, Herzhausen) bei ackerbaulicher Nutzung potenziell stark erosionsgefährdet (Karte Nr. 14 LRP). |
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