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Einführung Bestandsaufname Leitbild / Zielkonzept Umsetzung / Projekte Anhang | |||||||||
5.5 Verkehr / ErschließungIndividualverkehrDer Naturpark Kellerwald - Edersee ist von Norden her über die A 49 (Kassel - Neuental, Anschlussstellen in Fritzlar, Wabern, Kerstenhausen und Neuental) an das Autobahnnetz angebunden. Mit der geplanten Verlängerung der A 49 bis zur A 5 entsteht auch ein direkter Anschluss nach Süden. In West-Ost-Richtung stehen im Nahbereich des Naturparks keine Autobahnen zur Verfügung. Die Anbindung an das überregionale Straßennetz erfolgt über folgende Bundesstraßen:
Darüber hinaus besteht innerhalb des Naturparks ein gut ausgebautes Straßennetz, über das alle Ortsteile angebunden sind. Die Dichte des Straßennetzes ist innerhalb des Naturparks insgesamt deutlich geringer als in der übrigen Region, was im Hinblick auf Ruhe und Ungestörtheit der Landschaft eine besondere Qualität dieses Raumes darstellt (→ Kapitel 2.2 und → 6). Öffentliche VerkehrsmittelDer Naturpark Kellerwald - Edersee ist nicht direkt an das Fernverkehrsnetz der Bahn angebunden. Die am nächsten gelegenen vom Fernverkehr (ICE und IC) bedienten Bahnhöfe sind Kassel-Wilhelmshöhe, Wabern, Treysa und Marburg. Die einzige in Betrieb befindliche Bahnstrecke innerhalb des Naturparks führt von Wabern durch das Edertal nach Bad Wildungen (R 39). Auf der Strecke von Bad Wildungen-Wega nach Korbach wurde der Schienenverkehr eingestellt. Für die ebenfalls schon seit längerer Zeit stillgelegte Bahnverbindung von Korbach nach Frankenberg wurde eine Reaktivierung und Modernisierung vertraglich vereinbart, so dass längerfristig wieder direkte Verbindungen von Kassel über Korbach und von Marburg über Frankenberg in den westlichen Teil des Naturparks angeboten werden können (geplante Haltepunkte in Herzhausen, Schmittlotheim und Ederbringhausen). Diese Orte liegen in für die Erholung besonders attraktiven Bereichen am Edersee bzw. am Rand des Waldschutzgebietes / geplanten Nationalparks. Der gesamte Naturpark liegt innerhalb des Tarifgebietes des Nordhessischen Verkehrsverbundes und wird im Wesentlichen durch Buslinien erschlossen. Als wichtigste Verbindungen in den Naturpark sind folgende Linien zu nennen:
Darüber hinaus besteht ein Netz weiterer Buslinien innerhalb des Naturparks mit sehr unterschiedlicher Bedienungsqualität. In den folgenden Grafiken wird die Erreichbarkeit wichtiger Orte innerhalb bzw. am Rand des Naturparks mit öffentlichen Verkehrsmitteln analysiert. Grundlage dafür ist die Fahrplanauskunft des Nordhessischen Verkehrsverbundes für das Jahr 2003. Als Beispiele wurden für einen Werktag (außerhalb der Schulferien) Dienstag, der 13.05.2003 und das darauf folgende Wochenende (17./18. Mai) gewählt und ausgewertet. Dabei besteht das Problem, dass die Buslinien unter gleicher Liniennummer teilweise unterschiedliche Kurse mit unterschiedlicher Haltestellenabfolge und entsprechend verschiedener Fahrtdauer bedienen. In den folgenden Grafiken ist jeweils die günstigste Fahrzeit dargestellt. Einige der aufgeführten Verbindungen werden in den Schulferien nicht bedient. Eine genaue Auflistung der Verbindungen befindet sich im Anhang (→ A IV). Die beiden folgenden Grafiken zur Erreichbarkeit des Naturparks mit öffentlichen Verkehrsmitteln zeigen sehr große Unterschiede der Erschließungsqualität auf: Von Kassel aus sind Bad Wildungen und Bad Zwesten am schnellsten und mit der besten Bedienungsfrequenz zu erreichen, gefolgt von Frankenau und Edertal-Hemfurth. Dagegen sind die Gemeinden im Südteil des Naturparks - insbesondere Haina, Gemünden und Gilserberg von Kassel aus werktags nur mit sehr langen Fahrzeiten und am Wochenende überhaupt nicht zu erreichen. Aus Richtung Marburg sind ebenfalls Bad Wildungen und Bad Zwesten am besten und am häufigsten zu erreichen, gefolgt von Vöhl-Herzhausen. Aber auch zu allen anderen hier betrachteten Gemeinden bestehen an Werktagen von Marburg aus mindestens alle 2 Stunden Verbindungen, wobei lediglich die Fahrten nach Waldeck und nach Hemfurth mehr als 2 Stunden dauern. An Wochenenden sind auch von Marburg aus die Gemeinden Haina, Gemünden, Gilserberg und Jesberg nicht zu erreichen oder werden nur mit einer einzigen Fahrt bedient. Karte 14: Erreichbarkeit des Naturparks von Kassel aus
Karte 15: Erreichbarkeit des Naturparks von Marburg aus
In den beiden folgenden Karten wird die innere Erschließung des Naturparks mit öffentlichen Verkehrsmitteln werktags und an Wochenenden dargestellt. Diese ist neben der Bedeutung für die Mobilität der ortsansässigen Bevölkerung auch für den Freizeitverkehr wichtig, z.B. um Streckenwanderungen zu ermöglichen oder für Ausflüge nicht motorisierter Urlaubs- und Kurgäste. Die vorhandenen Linien werden nach folgenden Merkmalen zusammengefasst:
Relativ gut erschlossen sind an Werktagen
An Wochenenden werden die beiden zuletzt genannten Bereiche deutlich schwächer bedient. Die Gemeinden im Südteil des Naturparks sind an Wochenenden praktisch ohne öffentlichen Verkehrsanschluss. Sowohl an Werktagen als auch an Wochenenden bestehen keine Linienverbindungen zwischen den Gemeinden im nördlichen bzw. mittleren Teil des Naturparks (Bad Wildungen, Frankenau) und den Gemeinden am südlichen Rand des Naturparks (Haina, Gemünden, Gilserberg). Eine weitere auffallende Netzlücke besteht im Bereich des Ederseenordufers, das zwar hohe Besucherfrequenzen zu verzeichnen hat, jedoch weder werktags noch an Wochenenden von öffentlichen Verkehrsmitteln bedient wird. Die Gemeinden im Wesebachtal werden werktags nur sehr schwach und an Wochenenden überhaupt nicht bedient. Ähnliches gilt für das Lorfetal und die westlichen Stadtteile von Frankenau (Louisendorf, Ellershausen). Zusammenfassend wird das ÖV-Angebot folgendermaßen beurteilt: Die Erreichbarkeit der meisten Ortschaften des Naturparks von außerhalb ist gewährleistet mit Einschränkungen am Wochenende. Die Fahrzeiten und die Bedienungsfrequenz sind jedoch in vielen Relationen für Kurzurlauber und Tagesgäste zu lang und somit unattraktiv. Die touristischen Schwerpunkte am Edersee sind nicht ausreichend erschlossen. Das Liniennetz und die Bedienungsfrequenzen sind innerhalb des Naturparks lückenhaft und weder für eine Mindestmobilität der örtlichen Bevölkerung noch für die Ansprüche von Urlaubern und Gästen ausreichend. Karte 16: Erschließung mit öffentlichen Verkerhsmitteln an Werktagen
Karte 17: Erschließung mit öffentlichen Verkerhsmitteln am Wochenende
FahrradverkehrDurch den Naturpark Kellerwald-Edersee führen folgende markierten Fernradwege (s. auch folgende Übersichtskarte und →Plan Nr. 3):
Das Amt für Straßen- und Verkehrswesen in Bad Arolsen beabsichtigt, den Fernradweg R5 zwischen Vöhl und Herzhausen zu verlegen. Die neue Trassierung verläuft von Vöhl auf der K 32 bis zur Jugendherberge ´Hohe Fahrt´. Dadurch wird die Fähre nach Asel Süd an die Route angebunden, so dass ab hier alternativ auch das Edersee-Südufer befahren werden kann. Von der Hohen Fahrt verläuft der Fernradweg weiter auf einem vorhandenen Waldweg Richtung Herzhausen (bisherige Routenführung). Die neue Beschilderung soll in diesem Jahr (2003) erfolgen. Neben den beschilderten Fernradwegen bestehen weitere zum Rad Fahren geeignete Wirtschaftswege und verkehrsarme Straßen, die im Plan Nr. 3 dargestellt sind (Quelle: Wanderkarten des Hessischen Landesvermessungsamtes). Die Dichte des Radwegenetzes bzw. der zum Rad fahren geeigneten Wege und Straßen ist im nördlichen Teil des Naturparks deutlich größer als im Südteil, obwohl gerade auch dort zum Rad fahren attraktive und topografisch günstige Bereiche anzutreffen sind wie z.B. das Urfftal oder das Gilsatal mit Anschlüssen in Richtung Wesebachtal und Wohratal. Auffallend ist, dass alle Fernradwege südlich des Edersees geführt werden, obwohl auch das Nordufer für den Fremdenverkehr attraktive Zielpunkte und landschaftliche Reize bietet. Hier stehen derzeit jedoch noch keine geeigneten Wege zur Verfügung. Im Bereich der Stadt Waldeck ist der Ausbau eines einseitigen Radweges auf der Seeseite entlang der L 3086 zwischen der Sperrmauer und Nieder-Werbe geplant bzw. im Bau. Von Nieder-Werbe Richtung Scheid sowie von Scheid nach Basdorf wurden vorhandene Waldwege für den Radverkehr ausgebaut, so dass in absehbarer Zeit eine zusammenhängende Verbindung auf der Nordseite des Edersees entstehen wird. Für den Fahrradtourismus sind die Anreise- und Mitnahmemöglichkeiten in öffentlichen Verkehrsmitteln von besonderer Bedeutung. Innerhalb der Verkehrsverbünde (NVV und RMV) ist die Fahrradmitnahme kostenlos. Allerdings sind die Mitnahmemöglichkeiten in Bussen eingeschränkt und z.T. wenig komfortabel. Deshalb kommt den wenigen noch bedienten Bahnstationen innerhalb und im Nahbereich des Naturparks eine wichtige Funktion als Ausgangs- und Endpunkte für Fahrradtouren zu, die in das Beschilderungskonzept der Fahrradrouten einbezogen sind bzw. einbezogen werden sollten. Für Radtouren im Bereich des Naturparks Kellerwald-Edersee kommen vor allem die Bahnhöfe Bad Wildungen und Wega in Betracht, daneben auch die entfernter gelegenen Stationen an der Strecke Kassel - Marburg (Wabern, Borken, Zimmersrode, Schlierbach, Treysa) sowie Korbach-Süd und Frankenberg. Eine wesentliche Verbesserung der Anreisemöglichkeiten mit Bahn und Fahrrad entsteht durch die geplante Reaktivierung der Bahnstrecke Korbach - Frankenberg, die eine direkte Verbindung aus Kassel und Marburg bzw. aus Südhessen in den Westteil des Naturparks (geplante Haltepunkte in Ederbringhausen, Schmittlotheim und Herzhausen) herstellen wird. Damit würden auch Fahrradtouren z.B. entlang des Edersees ohne Rückfahrt zum Ausgangsort ermöglicht. Karte 18: Radwanderwege
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