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1 Leitbild für das Untersuchungsgebiet

1.1 Einführung

Der Naturpark Kellerwald-Edersee wurde wegen seiner landschaftlichen Besonderheiten und seiner überregionalen Bedeutung für die Erholung durch eine Verordnung auf der Grundlage von § 24 des Hessischen Forstgesetzes, die am 1. Juni 2001 in Kraft trat, als 10. Naturpark in Hessen ausgewiesen.

Er umfasst eine Fläche von rund 406 km², die fast die gesamte naturräumliche Einheit ´Kellerwald´ sowie Randbereiche benachbarter Naturräume bedeckt. Der größte Teil des Naturparks liegt im Landkreis Waldeck-Frankenberg, der südöstliche Teil reicht in den Schwalm-Eder-Kreis hinein. Insgesamt haben 10 Gemeind­en Anteil am Naturpark (öffnet PlanPlan Nr. 1 und öffnet KarteKarte ´Flächenanteile der Gemeinden und Landkreise im Naturpark´):

  • Gemeinden des Landkreises Waldeck-Frankenberg:
    Bad Wildungen, Edertal, Frankenau, Gemünden, Haina (Kloster), Vöhl und Waldeck
  • Gemeinden des Schwalm-Eder-Kreises:
    Bad Zwesten, Gilserberg, Jesberg

Herausragende wertbestimmende Faktoren des Naturparks Kellerwald-Edersee sind folgende hier nur stichwortartig aufgeführten Besonderheiten, auf die im Band I näher beschrieben wurden:

  • größtes unzerschnittenes Silikatbuchenwaldgebiet Deutsch­lands im Zentrum des Verbreitungsgebiets der Rotbuche mit überdurchschnittlich hohem Anteil hoher Altersgruppen
  • Urwaldrelikte und besondere Waldtypen an den Steilhängen des Edersees
  • insgesamt hoher Waldanteil (62%) mit überdurchschnittlichem Laubwaldanteil
  • überregional bekanntes Erholungsgebiet Edersee
  • Kur- und Badeorte mit langer Tradition und umfangreichem Angebot im Bereich des Gesundheitswesens
  • abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit hohem Anteil schutzwürdiger Biotoptypen
  • zahlreiche Kultur- und Baudenkmäler sowie landschaftsgeschichtlich und geologisch interessante Bereiche bzw. Objekte

Der Naturpark liegt in einem ländlich geprägten Raum mit sehr geringer Einwohnerdichte (77 Einwohner pro km² im Mittel der Naturparkgemeinden einschließlich der Gemeindeteile außerhalb des Naturparks).

Die Wirtschafts- und Erwerbsstruktur der Naturparkgemeinden ist bedingt durch die Kureinrichtungen und Krankenhäuser in den Badeorten und in Haina sehr stark auf den Dienstleistungsbereich ausgerichtet, der knapp 60 % aller Arbeitsplätze sichert. Das produzierende Gewerbe bietet dagegen nur rund 30 % aller Arbeitsplätze, Land- und Forstwirtschaft nur noch 1,3 % (mit weiter sinkender Tendenz). In der Statistik sind die Nebenerwerbslandwirte nicht mit erfasst.

Schwerpunkte des Fremdenverkehrs sind neben den Kur- und Badeorten vor allem die Gemeinden bzw. Ortsteile um den Edersee sowie die Stadt Frankenau. In den übrigen Gemeinden des Naturparks (südlicher Teil) spielt der Tourismus bisher nur eine geringere Rolle, obwohl auch dort z.T. sehr gute Voraussetzungen dafür vorhanden sind, an der ´Magnetwirkung´ der traditionellen Fremdenverkehrsgebiete des Edersees und der Badeorte zu partizipieren.

Der Naturparkentwicklungsplan gliedert sich in zwei Bände. Band I beinhaltet die Bestandsanalyse und Bewertung, Band II die Entwicklungsziele und Maßnahmen.

Die Erarbeitung des Zielkonzeptes für den Naturpark erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Arbeitskreisen der Regionalen Entwicklungsgruppe Kellerwald-Edersee, für deren Mitarbeit wir an dieser Stelle nochmals herzlich danken möchten. Ebenso gilt unser Dank allen anderen beteiligten Personen und Institutionen, die durch Bereitstellung von Unterlagen, Informationsgespräche und Abgabe von Stellungnahmen bei der Erstellung des Naturpark-Entwicklungsplanes mitgeholfen haben.

Die Arbeitskreise der Entwicklungsgruppe Kellerwald-Edersee e.V. (→ Band I, Kapitel 1.4 und → 2.4) haben jeweils für ihren Bereich Zielkonzepte erstellt, die in einer öffentlichen Veranstaltung am 13. März 2003 in Bad Zwesten vorgestellt und diskutiert wurden. Die Ergebnisse sind den folgenden Kapiteln dem jeweiligen Themenbereich vorangestellt.

Übersichtsplan
Karte 19: Übersichtsplan

   
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