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1.5 Zonierungskonzept für die Entwicklung des Naturparks

Ziele:

Durchdachte Verteilung der Funktionen Naturschutz, Erholung / Tourismus, Landschaftsnutzung und -pflege über den Gesamtraum

Erschließungszonen
  • Erschließung des Naturparks ausgehend von den Hauptachsen des öffentlichen Verkehrs und von den Hauptstraßen an den Rändern
  • Erhaltung und Verbesserung des öffentlichen Verkehrsangebotes
  • Ausbau der Informations- und Versorgungsangebote für Gäste

Schwerpunktbereiche für Erholung und Tourismus
(Ederseegebiet und Kur- und Badeorte)
  • Erhaltung und landschaftsverträgliche Weiterentwicklung der Erholungs- und Freizeiteinrichtungen
  • Erhaltung ruhiger Bereiche, Abbau von Überlastungen und Beein­trächtigungen
  • Ergänzung und Weiterentwicklung des Erholungs- und Freizeitangebotes in den Kur- und Badeorten

Kulturlandschaft im mittleren und südlichen Kellerwald
  • Förderung des sanften Tourismus in den Ortschaften
  • Ausbau von Gastronomie und Beherbergungswesen
  • Ergänzungen des Wander- und Radwegenetzes
  • Verbesserung der öffentlichen Verkehrsanbindung
  • Erhaltung der vielfältigen Biotopstruktur
  • Offenhaltung der das Landschaftsbild prägenden Wiesentäler
  • Vorbildlandschaft für nachhaltige Landnutzungsformen

Kerngebiete für Naturschutz, Ruhezonen
  • natürliche Entwicklung (Prozess-Naturschutz)
  • Erhaltung der Ruhe und Ungestörtheit
  • Herausstellung der in der Fläche verteilten Naturelemente
  • behutsame Präsentation, Besucherlenkung
  • Ausweisung und Entwicklung des geplanten Buchenwald-Nationalparks
  • Entwicklung eines Naturschutz-Großprojektes im Hohen Kellerwald

Erschließungszonen

Der Naturpark sollte so erschlossen werden, dass die angestrebte Zunahme der Gäste möglichst geringe Beeinträchtigungen durch zusätzlichen Verkehr verursacht. Um dies zu erreichen, sollten alle neuen Einrichtungen und Veranstaltungen so lokalisiert werden, dass sie von den Haupterschließungsachsen auf kurzem Weg erreichbar sind. Die im öffnet PlanPlan Nr. 6 dargestellten Erschließungszonen orientieren sich an den vorhandenen Fernverkehrsstraßen und Hauptlinien der öffentlichen Verkehrsmittel. In diesen Bereichen sollten vorrangig Informationseinrichtungen für den Naturpark angeboten werden. Zusätzlich zu den bereits aufgestellten Hinweisschildern an den Naturparkgrenzen sollten Infopunkte mit einer Karte des Naturparks und den wichtigsten Adressen und Telefonnummern möglichst in Verbindung mit PC-Infosäulen (→ Kapitel 3.8 und öffnet PlanPlan Nr. 6) installiert werden. Für Fahrgäste öffentlicher Verkehrsmittel sollten die gleichen Informationsmöglichkeiten an den wichtigsten Haltestellen, insbesondere an den Bahnstationen des Naturparks, angeboten werden.

Neue Wanderparkplätze sollten möglichst in den Erschließungszonen angelegt oder zumindest so lokalisiert werden, dass sie von den Erschließungszonen ohne Durchfahrt von Siedlungsflächen oder anderen empfindlichen Bereichen erreicht werden können.

Schwerpunktbereiche für Erholung und Tourismus

Als Schwerpunktbereiche für Erholung und Tourismus sind im öffnet PlanPlan Nr. 6 das Ederseegebiet und die Kur- und Badeorte dargestellt.

Zur langfristigen Sicherung der Qualitäten der Erholungslandschaft um den Edersee sollten nur solche Nutzungen gefördert werden, die den Charakter einer ruhigen von Wasser und Waldhängen geprägten Landschaft nicht beeinträchtigen (vor allem Naturerlebnis in Verbindung mit Wandern, Rad fahren, naturkundlichen Führungen und Veranstaltungen sowie ruhige Wassersportarten). Vorhandene Überlastungserscheinungen, die insbesondere durch das hohe Verkehrsaufkommen an sommerlichen Wochenenden verursacht werden, sollten möglichst abgebaut und die vorhandenen ruhigen und verkehrsfreien Bereiche unbedingt erhalten werden.

Die vielfältigen und hochwertigen Angebote der Kureinrichtungen in den Badeorten sollten durch weitere Angebote im Bereich Bildung, Kultur und Wohlfühlen ergänzt werden.

Kulturlandschaft im mittleren und südlichen Kellerwald

Die vielfältige Kulturlandschaft im mittleren und südlichen Kellerwald nimmt den größten Teil des Naturparks ein. Sie eignet sich besonders für alle Formen der ruhigen Erholung und des Naturgenusses. Ziel für diesen Bereich ist, die vorhandenen landschaftlichen Potenziale für den sanften Tourismus zu nutzen und dadurch die Lebensgrundlagen der ortsansässigen Bevölkerung zu verbessern. Voraussetzung dafür ist der Aufbau eines Netzes von Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben sowie die Herausstellung und geschickte Vermarktung der vorhandenen Qualitäten.

Ein wesentlicher Faktor zur Erhaltung der Attraktivität der Landschaft ist die Existenzsicherung von landwirtschaftlichen Betrieben und (extensiver) Bewirtschaftung des Offenlandes. Nur so kann der Charakter der Landschaft langfristig gesichert werden. Dabei kommt den Landschaftspflegeprojekten (→ Kapitel 2.1) besondere Bedeutung zur Erhaltung und Weiterentwicklung sowie zur Vernetzung der vorhandenen wertvollen Biotopstrukturen zu. Ziel ist dabei, den Naturpark zur Vorbildlandschaft für nachhaltige Landnutzungen (entsprechend § 15 c HENatG) zu entwickeln.

Kerngebiete für Naturschutz, Ruhezonen

Diese Zonen umfassen die aus Naturschutzsicht wertvollsten Bereiche des Naturparks:

  • das größte unzerschnittene Silikatbuchenwaldgebiet Deutschlands südlich des Edersees (geplanter Nationalpark)
  • die Urwaldrelikte und vielfältigen Waldgesellschaften auf den Steilhängen nördlich des Edersees
  • den Hohen Kellerwald mit ebenfalls großen unzerschnittenen naturnahen Buchenwäldern, kleinen Mooren, Quellen und geologischen Besonderheiten
  • sowie die vielen lokalen Besonderheiten des Raumes (Waldbiotope, Heiden, Feuchtwiesen, Bachtäler, Geotope)

Diese Gebiete sollen einer möglichst naturnahen Entwicklung überlassen und nicht durch touristische Erschließung beeinträchtigt werden. Gleichwohl sollten sie interessierten Gästen zugänglich sein und schonend präsentiert werden. Information und Lenkung der Besucher in Verbindung mit werbewirksamer Ausnutzung der besonderen Qualitäten dieser Bereiche kann insgesamt zur Förderung der Bekanntheit und der touristischen Entwicklung des gesamten Raumes beitragen.


   
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