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3.8 Besucherlenkung und Information, Umweltbildung

Ziele:
  • Interesse und Begeisterung wecken, Bildung vermitteln, Bindung bewirken
  • Empfang freundlich gestalten
  • Hilfe bei allen Fragen rund um die Uhr
  • Orientierung erleichtern

Besucherlenkung und Information

An den Hauptzufahrtsstraßen sollten zusätzlich zu den bereits vorhandenen Einrichtungen in Waldeck und auf der Sperrmauer weitere Infopavillons bzw. -säulen für Naturparkbesucher errichtet werden, die auch insbesondere am Wochenende nutzbar sind.

Diese Einrichtungen sollten folgende Informationen mit modernen Medien bieten:

  • Großformatige Übersichtskarten, Darstellung der touristischen Infrastruktur, der kulturellen Angebote sowie der naturräumlichen Besonderheiten
  • Adressen für Quartierangebote und -vermittlung
  • Veranstaltungskalender
  • Möglichkeiten für Quartiersbuchung (Vermittlung zentralisiert, auch am gesamten Wochenende)
  • Übersicht über Sehenswürdigkeiten und Einrichtungen (z.B. Museen) mit Angabe der Öffnungszeiten
  • Videofilme zum Naturpark
  • Adressen von Regionalwarenproduzenten, Biohöfen, Reiterhöfen, Fahrradverleih und Werkstätten
  • Prospektmaterial
  • Verkauf von Karten, Büchern und Infomaterial zum Naturpark
  • Adressen von Naturparkführern nach Themen und Regionen geordnet, ebenfalls mit Buchungsmöglichkeiten

Ein Teil dieser Inhalte ist auf der vorhandenen Homepage des Naturparks bereits zu finden. Diese wäre entsprechend zu ergänzen und an den Infopunkten verfügbar zu machen.

Als mögliche Standorte für Infoeinrichtungen werden vorgeschlagen (öffnet PlanPlan Nr. 6):

  • Bad Wildungen, Bahnhofsplatz
  • Bad Wildungen, Altwildungen an der B 485
  • Edertal, Affoldern (ggf. in Verbindung mit der geplanten ´Regio-Theke´)
  • Waldeck, Stadtteil Sachsenhausen
  • Vöhl-Herzhausen / B 252 beim Campingplatz Teichmann
  • Vöhl-Herzhausen / Ederbrücke mit Parkplatz Ochsenbühl
  • Haina, Ortmitte
  • Gilserberg in Verbindung mit geplantem Dorfmuseum
  • Jesberg in Verbindung mit Parkplatz und Kellerwaldlädchen
  • Bad Zwesten, Kurhaus
  • Frankenau, südlicher Ortsrand

Von entscheidender Bedeutung ist, dass über die benutzerfreundlichen Informationsmöglichkeiten hinaus die Angebote und Einrichtungen selbst möglichst ständig verfügbar und einfach erreichbar sind.

Umweltbildung

Ziel der Umweltbildung ist, der ortsansässigen Bevölkerung und den Gästen des Naturparks die Natur- und Kulturschätze der Region sowie die ökologischen Zusammenhänge nahe zu bringen, dadurch die Verbundenheit mit der Region zu verstärken und ggf. auch Verhaltensänderungen anzustoßen.

Die Bildungsarbeit sollte von zentraler Stelle professionell organisiert und koordiniert werden. Es sollte ein Verbund von Bildungseinrichtungen zur Nutzung von Synergien angestrebt und alle Veranstaltungen zentral erfasst und bekannt gemacht werden. Dafür eignet sich besonders die Internetseite des Naturparks und Schriften wie die bereits erschienene Broschüre ´Ver­anstaltungen und Erlebnisse - Pfade in die Natur 2003´ aus der Schriftenreihe des Naturparks Kellerwald-Edersee.

In der Forschung und wissenschaftlichen Bearbeitung von Buchenwald-Ökosystemen verfügen Einrichtungen des Landes Hessen (Hessen-Forst / FIV) bereits über umfassende Fach- und Methodenkompetenz, die bei der Weiterentwicklung von Bildungseinrichtungen berücksichtigt werden sollten, um Doppelarbeiten zu vermeiden.

In den vorhandenen Einrichtungen wie ´Kellerwalduhr´, ´Fagutop´ und ´Ökologische Forschungsstation´ werden voraussichtlich künftig zusätzliches Personal und weitere Räumlichkeiten bzw. Neueinrichtung für die Unterrichtung von Gruppen und Schulklassen benötigt. Folgende Standorte mit thematischen Schwerpunkten werden vorgeschlagen:

Ökologie und Landnutzung
  • Nieder-Werbe, Ökologische Forschungsstation:
    Gewässerökologie und Fischerei
  • Frankenau ´Kellerwalduhr´:
    Offenlandbiotope in extensiv genutzter Landwirtschaft,
    Vorstellung Wanderschafhaltung sowie Imkerei
  • Hemfurth, ´Fagutop´ und Wildpark Edersee:
    Waldökologie, heimische Wildtierarten
    Ausbau der vorhandenen Einrichtungen, großzügige tierschutzgerechte Gestaltung der Gehege für heimische Wildtierarten
  • Bergfreiheit, Arndtsche Scheune:
    Geologie oder Wellness
  • Jesberg, Hofgut Richerode, Maximilianschlösschen und ehemalige Zehntscheune:
    Offenlandbiotope, naturgemäßer Landbau, naturgemäßer Obst- und Gemüseanbau
  • Basdorf:
    Moderne Landwirtschaft
  • Nieder-Werbe:
    geplantes ´Haus der Natur´ mit Informationen zur Geologie (Station des geplanten ´Geoparks´)

Baukultur und Denkmalpflege

könnten am Standort Haina (Kloster) mit Schulungsangebot zu den Themen Landeskultur, Baugeschichte und Bedeutung der Mönchsorden für die mittelalterliche Siedlungstätigkeit im Kellerwald dargestellt werden. Die ehemalige leerstehende Brauerei könnte reaktiviert werden.

Holz als Werkstoff und Energielieferant

in Bad Wildungen in Zusammenarbeit mit der Holzfachschule könnten Kurse für Gäste und Besucher eingerichtet werden für

  • Holzver- und -bearbeitung
  • Fachwerksanierung
  • Verwendung als Energielieferant

Arbeitseinsätze

Im Kontext zu den Informations- und Bildungsangeboten könnten Kurse mit praktischem Arbeitseinsatz vor Ort zur Strukturverbesserung im Siedlungsbereich (Dorferneuerung, Denkmalpflege) und Landschaftspflege durchgeführt werden. Dadurch würde eine starke emotionale Bindung an diesen Raum entstehen, die sich für den Tourismus dauerhaft positiv auswirken kann.

Führungen

Von entscheidender Bedeutung für die Intensität des Naturraumerlebnisses sowie die Nachhaltigkeit von Raumeindrücken und Erinnerungen sind die Führungen durch geschulte Fachkräfte. Hierfür bedarf es einer qualifizierten Ausbildung von interessierten Personen. Sie sollten möglichst über alle Angebote im Naturpark Kellerwald-Edersee Kenntnisse erwerben und diese den Besuchern vermitteln können.

Dem öffnet neues Fenster Projektantrag Nr. 11 – ´Pfade in die Natur´ – zur Einrichtung einer Exkursions-Betreueragentur wird eine sehr hohe Bedeutung beigemessen. Nicht nur Gästeführer, sondern auch Hoteliers und Pensionsbetreiber sollten die Qualifikation erwerben. Auch Veranstalter von geführten Radwanderungen, von Bootswanderungen und Wanderreiten sollten über vergleichbare Kenntnisse verfügen. Die Ausbildung von Gästeführern sollte in jedem Jahr wieder erneut angeboten werden.


   
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