Entwicklungsplanung Inhaltsübersicht · Downloads
· Hilfe · Impressum
 

1.4 Landschaftshaushalt (Boden, Wasser, Klima)

Ziele:
  • Schutz der hoch erosionsgefährdeten Hanglagen vor Bodenverlust durch eine ganzjährige Vegetationsbedeckung
  • Erhaltung und Präsentation geologisch interessanter Objekte
  • Erhalt und Entwicklung der naturnahen Bachtäler des Kellerwaldes, Erhalt und Schutz der Überschwemmungsbereiche vor Erosion und Nähr­stoffbelastung
  • Grundwasser schonende Bewirtschaftung von Ackerflächen mit einem hohen Risiko der Grundwasserverschmutzung durch Nitrat
  • Umsetzung der Ziele des Klimabündnisses (´Klimaschutzregion´)

Boden

Ein großer Teil der Ackerböden in den Hanglagen des mittleren Kellerwaldes (Hunds­dorf, Armsfeld, Bergfreiheit, Hüttenrode, oberes Wesetal und Seitentäler, Lorfetal, Harbshausen, Herzhausen) ist potenziell stark erosionsgefährdet (→ Band I, Kapitel 3.1). Um den Bodenverlust zu verhindern, sollte eine dauerhafte Vegetationsbedeckung erhalten bzw. entwickelt werden (Grünlandnutzung oder Wald). Im Hinblick auf die Bedeutung der Flächen für das Landschaftsbild und den Artenschutz sollte möglichst die Grünlandnutzung beibehalten bzw. angestrebt werden.

Ein großer Teil der besonders erosionsgefährdeten Steilhanglagen im Kellerwald ist bewaldet. Diese Wälder sind in der Flächenschutzkarte von Hessen als Wälder mit Bodenschutzfunktion ausgewiesen und sollten dauerhaft erhalten werden (öffnet KarteKarte ´Waldfunktionen´ im → Band I, Kapitel 4.2).

Der Kellerwald weist geologische Besonderheiten und interessante Strukturen auf, die in verschiedenen Aufschlüssen und Einzelobjekten sichtbar sind. Diese Objekte sollten soweit wie möglich erhalten und für Besucher erschlossen werden.

Wasser

Die Fließgewässer des Naturparks haben fast durchgehend gute bis sehr gute Wasserqualität und sind überwiegend nur gering bis mäßig verändert (Strukturgütestufen 2-3). Diese Qualitäten gilt es zu erhalten und in einzelnen Teilbereichen wieder herzustellen. Dabei soll außer dem Gewässerbett und dessen Uferbereich möglichst die gesamte Bachaue entsprechend erhalten bzw. entwickelt werden. Hierbei kommt der für den Kellerwald typischen Feucht­wiesennutzung in den Bachtälern besondere Bedeutung zu (→ Kapi­tel 1.1). Die Fließgewässer und deren Auen sollen als zusammenhängendes für die Gewässerfauna durchgängiges System entwickelt werden (Biotopver­bund Fließgewässer, s. auch → Kapitel 2.3).

In Bereichen mit geringem Rückhaltevermögen der Böden für Nitrat und ho­her Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers (insbesondere im mittleren Kellerwald) sollte eine entsprechend schonende - d.h. möglichst extensive Bewirtschaftung der Flächen erfolgen, um die Belastung des Grundwassers durch Nähr- und Schadstoffeintrag zu vermeiden.

Klima

Die Ziele des Klimabündnisses - insbesondere die Halbierung des CO2-Ausstoßes bis 2010 (→ Kapitel 2.4 im Band I) - sollten konsequent weiter verfolgt werden. Dabei kann der Holzreichtum, der eine besondere Stärke der Kellerwaldregion darstellt, neben den Maßnahmen zur Verringerung des Energieverbrauches einen wesentlichen Beitrag leisten.

Auch die verkehrsbedingten Emissionen sollten vermehrt in die Betrachtung einbezogen werden. Hierbei muss im Hinblick auf die angestrebte Förderung und Entwicklung des Fremdenverkehrs besonders darauf geachtet werden, dass die umweltfreundlichen Verkehrsmittel bevorzugt angeboten, genutzt und gefördert werden (→ Kapitel 3.1 und → 3.3).


   
zurück (Access Key: -)zurück      Seitenanfang      weiterweiter (Access Key: +)