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3.2 Wanderwege, Reitwege

Ziele:
  • Entwicklung eines geschlossenen Netzes von Wanderwegen, die alle Ortschaften des Naturparks und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten verbinden, Anbindung an das überregionale Wegenetz
  • Entwicklung eines weitläufigen Reitwegenetzes unter Berücksichtigung der Reiterpensionen und Reiterhöfe
  • Entwicklung eines einheitlichen Beschilderungs- und Informationssystems
  • Entwicklung von besonderen Themenpfaden

Wanderwege

Der Naturpark wird bereits von einem ausgedehnten Netz von Fernwanderwegen durchquert (öffnet PlanPlan Nr. 3 und → Band I, Kapitel 5.3). Als Wanderwege sollten vorrangig naturbelassene Pfade ausgewiesen bzw. hergestellt werden, ggf. parallel zu geschotterten oder asphaltierten Wirtschaftswegen. Generell sollte jedoch die Unterhaltung vorhandener Wege Priorität vor dem Neubau haben. Neuplanungen von Wegeerschließungen müssen auf ihre Verträglichkeit mit den Zielen des Naturschutzes abgestimmt werden.

Kellerwaldsteig

Die vorhandenen markierten Wanderwege sind entweder für Fernwanderungen oder für lokale Rundwege konzipiert. Routen, die speziell auf das Naturparkgebiet ausgerichtet sind, fehlen bisher.

Deshalb wurde vom Forstamt Edertal die Trassierung eines ´Kellerwaldstei­ges´ konzipiert, der als Rundweg den gesamten Naturpark und viele Sehenswürdigkeiten erschließen wird. Die Wegeführung soll so erfolgen, dass zwei unterschiedlich lange Teilrunden entstehen, die einzeln oder nacheinander erwandert werden können. Der Kellerwaldsteig soll vor allem auch die Ortschaften im mittleren und südlichen Teil mit einbinden. Er wird so geführt, dass die vorhandenen Jugendherbergen und andere Übernachtungsangebote günstig zu erreichen sind.

Der Entwurf des ´Kellerwaldsteiges´ ist in der folgenden Karte und im öffnet PlanPlan Nr. 6 dargestellt. Es wird empfohlen, die Anreisemöglichkeiten bzw. die Zugänge zu dieser Wanderroute von den wichtigsten öffentlichen Verkehrslinien aus mit zu bedenken und entsprechende Zugangswege zu beschildern. Die öffentlichen Verkehrsmittel bieten die Möglichkeit, Teilstrecken der Gesamtroute abzukürzen oder andere Wegevarianten zu wählen, ohne an einen festen Ausgangspunkt gebunden zu sein. Deshalb wäre es wünschenswert, dass an den Stellen, wo der Kellerwaldsteig Buslinien kreuzt, Bedarfshaltestellen eingerichtet werden. Auf die bereits vorhandenen Haltestellen im Nahbereich des Wanderweges sollte hingewiesen werden (z.B. Herzhausen, Waldeck, Frankenau, Löhlbach, Haina, Oberurff, Bad Zwesten).

Geplanter Kellerwaldsteig
Karte 21: Geplanter Kellerwaldsteig

Für den Kellerwaldsteig sollte ein kurzer Wanderwegführer entwickelt werden, der neben der Routenbeschreibung Informationen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Übernachtungsmöglichkeiten und gastronomischen Angeboten so wie zu den Fahrmöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln enthält.

Themen- und Lehrpfade

Im Naturpark Kellerwald-Edersee sind bereits mehrere Themen- und Lehrpfade vorhanden (öffnet PlanPlan Nr. 3 und → Band I, Kapitel 5.3). Um die besonderen naturkundlichen und kulturellen Schätze der Region zu präsentieren, sind weitere themenbezogene Pfade vorgesehen:

  • Der ´Knorreichenstieg´ soll zu einem Rundweg ausgebaut werden, der unter dem Namen ´Urwald-Erlebnissteig´ den gesamten Edersee mit seinen teilweise bizarren, landschaftlich reizvollen und ökologisch hochwertigen Hangwäldern umrundet (öffnet PlanPlan Nr. 6).
  • Die herausragenden geologischen Besonderheiten des Gebiets (→ Band I, Kapitel 3.2) sollen in die Gesamtkonzeption eines ´Europäi­schen Geoparks´ einbezogen und den Besuchern präsentiert werden.
  • Ein ´Mühlenpfad´ soll die zahlreichen Mühlen (Urfftal, Gilsatal, Lengelbachtal, Wesetal) und die Klima schonende Energiegewinnung zum Thema haben (Verknüpfung mit dem ´Energiepfad´).
  • In der Gemarkung Vöhl / Asel soll ein Projekt ´Naturerlebnis Asel´ realisiert werden, das u.a. einen Fledermauslehrpfad beinhaltet.
  • Ein ´Energiepfad´ soll Umwelt schonende historische und moderne Formen der Energiegewinnung wie dezentrale Wasserkraftnutzung, Windenergieanlagen (z.B. bei Gilserberg), Solaranlagen auf zahlreichen Dächern, Biogasanlagen (z.B. Bad Zwesten), Hackschnitzelheizwerk und kleines Turbinenlaufwerk in Haina, u.ä. präsentieren (s. auch → Kapitel 2.7).
Themen- und Lehrpfade
Karte 22: Themen- und Lehrpfade


Barrierefreiheit - Angebote für Behinderte

Als Voraussetzung für die Mobilität Behinderter sollte das Ziel der Barrierefreiheit bei allen baulichen Maßnahmen berücksichtigt werden. Darüber hinaus sollten auch geeignete Wanderwege für diese Gruppe ausgewiesen und beschildert werden. Eine Arbeitsgruppe ´Barrierefreie Region Bad Wildungen / Bad Zwesten beschäftigt sich speziell mit diesem Thema.

Wegweisung und Information

Die Wanderwege sollten zusätzlich zu den Markierungssymbolen an wichtigen Kreuzungspunkten und in den Ortslagen mit Wegweisern versehen werden, die Ziel- und Entfernungsangaben enthalten. Die Orientierung sollte für Wanderer möglich sein, ohne eine speziell markierte Wanderroute zu verfolgen. Soweit die Wanderwege auch als Radwege geeignet sind (→ Kapitel 3.3), könnte eine gemeinsame Beschilderung erfolgen.

Für den geplanten Nationalpark wird ein eigenes Informations- und Besucherleitsystem unter Einbeziehung der Wandervereine erarbeitet und in den Naturpark integriert.

  Bei Hüddingen
Foto 13: Bei Hüddingen
 
  Am Hahnberg, Reinhardshausen
Foto 14: Am Hahnberg, Reinhardshausen
 

Wanderkarte

Als wichtigster Informationsträger sollte eine Naturparkkarte für das Gesamtgebiet herausgegeben werden. In der vorhandenen Wanderkartenserie des Hessischen Landesvermessungsamtes (Maß­stab 1:50.000) sind für das Gebiet des Naturparks 3 Blätter erforderlich (Diemelsee, Habichtswald und Marburger Land). Der Blattschnitt der in den letzten Jahren neu aufgelegten Wanderkarten des Hessischen Landesvermessungsamtes wurde teilweise verändert, d.h. es wurden Blätter zusammengefasst (z.B. ´Kurhessisches Bergland´). Der Bereich des Naturparks Kellerwald ist jedoch weiterhin in keiner dieser Karten vollständig enthalten.

Eine neu herzustellende Naturpark-Wanderkarte sollte neben den Wanderwegen, Radwegen und Themenpfaden auch Kurzbeschreibungen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und naturkundlichen Besonderheiten des Gebietes enthalten sowie Hinweise zu Beherbergungsangeboten bzw. Vermittlungen, Werkstätten, Fahrradläden, Leihstationen und Informationen zum öffentlichen Verkehrsangebot geben.

Um die Mehrfachverwendung der Karte zu ermöglichen, wird empfohlen, das Wanderreitwegenetz mit aufzunehmen. Diese Karte sollte im Turnus von 2 Jahren neu aufgelegt werden. Sie sollte in jedem touristischen Betrieb der Region erhältlich sein.

Reitwege

Bisher sind im Naturpark Kellerwald-Edersee keine Reitwege ausgewiesen. Da eine wachsende Nachfrage und ein breiter werdendes Angebot für Wanderreiten festzustellen ist, wurden für Nordhessen 6 Übersichtskarten mit der Darstellung von Reiterstationen im Maßstab 1:200.000 aufgelegt. Hierin sind die Reitwege jedoch nicht enthalten.

Da Reitwege weder auf Wanderwegen noch auf befahrenen Straßen geführt werden sollten, bedarf es ggf. in Konfliktbereichen der Ausweisung eigener Reitwanderwege einschließlich Beschilderung. Die Ausarbeitung von Routenempfehlungen sollte zwischen den Reiterhöfen und Reiterverbänden, den Kommunen, der Landwirtschafts- und Forstverwaltung, Naturschutzbehörden und -verbänden sowie den Ämtern für Straßen und Verkehrwesen erfolgen. Die vereinbarten Strecken sollten auf Karten im Maßstab 1 : 50.000 gedruckt werden (s.o.).


   
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